Räume und Träume
Ich bin Künstler, ein Schamane. Ich erschaffe. Ich schaffe, schöpfe, entwickle eine Bildersprache, die im besten Fall allgemein verständlich ist. Ich zaubere, verzaubere die Sinne und das Herz des Betrachters. Ich schaffe so Räume und Träume mit Farben, Struktur und Inhalt. Das Bild, die Skulptur wird so zum Einstieg in eine andere Welt.
Das geschaffene Bild ist ein geschützter Raum, den ich im Traum betrete und so in eine andere Welt komme. Es öffnet sich eine andere Wirklichkeit .In diesem Raum in mir, den ich bei meinem Schaffen betrete, liegt all das, was ich erlebt, gesehen, empfunden habe. Es ist wie ein Film in Bildern, der sich in mir abspult. All die Eindrücke,die ich in mir habe, werden so real, wirklich, in Farbe und Form sichtbar, erleb- bar. Diese Energie und Emotionen, Schwingungen, die dabei entstehen, übertragen sich auf den Betrachter werden ihm mitgeteilt.
In dieser schnelllebigen Zeit der künstlichen Bilderflut und Überreizung ist das gemalte Bild ein Ruhepol, ein Fenster das man öffnen, darin versinken, träumen kann, dadurch eine andere Welt betritt. Auf diese Weise erschaffe ich in meinen Bildern Räume und Träume.
Kunstmaschine Kunsttext
Jeden Morgen beim Aufwachen, sehe ich den Baum der vor meinem Fenster steht, und so vergesse ich meine lauten Träume. Ich werde ruhig und innerlich weit.
Der Baum erinnert mich daran, dass ich lebe, und wieder ein neuer Tag beginnt, den ich nach meinen Vorstellungen gestalten kann.
Ich denke mir eines Tages werde ich den Baum, der vor meinem Fenster steht, mit seinen unzählbaren Blättern malen, gleichzeitig ist mir bewusst, dass es mir nicht gelingen wird, die Natur so abzubilden, wie sie wirklich ist.
Und bevor ich weiteren Träumereien hingebe, beschließe ich aufzustehen und in mein Atelier zu fahren. Ich bin Künstler. Es ist immer wieder ein neuer Anfang, ein werden und vergehen.
Dort reise ich in meine Phantasie um bei mir anzukommen. In mir liegen unzählige Bilder brach, sie warten darauf von mir gestaltet zu werden. Die Reise ist, wenn ich nicht vorbereitet bin, beschwerlich. Da gelingt mir nichts. Launisch und unklar treibe ich auf meinem Stimmungen dahin. Ich finde keinen Zugang in mein Innerstes, die Bilder werden zu Schatten, die mich verhöhnen im Land der Phantasie. Ich sitze da und starre vor mich hin.
Ich versuche zu zaubern, einen Weg in mein Inneres zu finden. Ich denke an den Baum, vor meinem Fenster, wie leicht er sich im Wind wiegt, Wetter und Sturm trotzt. Berauscht von seinem leuchtendem Grün, das in mein Herz eine Schneise schlägt, beginne ich mein Werk.
Ich zaubere um die Bilder, die ich beim Spazierengehen und überall aufnehme, in mir zu entwickeln, die mein Auge fotografiert, und der Bilderfilm, das Negativ in mir abgespeichert wurde.
Ich bin eine Kunstmaschine, gesteuert von dem Wunsch sich selbst und der Natur nahezukommen. Ich schaffe mir so eine Insel, unantastbar und fern aller einschränkenden Realitäten.
Ich träume immer noch von dem Baum, der vor meinem Fenster steht. Eines Tages vielleicht wird es mir gelingen ihn abzubilden.
Wieder so ein Tag,
wo mich Frust ankichert,
die Erwartung lauert,
aus ihrer Deckung kommt.
Der Verleger, dem kein Wort des Lobes entkommt.
mit seinen Zu- und Absagen
Auf und-Abschiebungen
eine endlose Geschichte.
Sie mit ihrer Gier nach Leben,
es ist nie genug
jeder ist sich selbst der Nächste.
auch ich mir selbst.
wir sind alles unvollkommen
Sklaven unser Gefühle und Gedanken.